Säkularität und Laizismus – Aufklärung im 21. Jahrhundert (2023)

Die verschiedenen Begriffe, die mit „säkular“ gleich weltlich im Gegensatz zu „religiös geprägt“ sowie mit „laizistisch“ zusammenhängen, bedeuten Unterschiedliches. Sie werden aber gern vermengt und bedürfen der Klärung.

  1. Säkularität des Staats

Säkularität ist ein Kennzeichen des modernen Staats, der sich als Resultat jahrhundertelanger auch blutiger Auseinandersetzungen nicht mehr religiös definiert. Er ist auch eine wesentliche Folge der allmählichen Verweltlichung (Säkularisierung) aller Lebensbereiche seit dem Beginn der europäischen Neuzeit. Der säkulare Staat hat ausschließlich innerweltliche Zielsetzungen. Auch im Grundsatz säkulare westliche Staaten weisen recht unterschiedliche Ausformungen ihres theoretischen und praktischen Verhältnisses von Staat und Religion/Weltanschauung auf. Meist genießen Religionsgemeinschaften, speziell die christlichen Kirchen, trotz Garantie persönlicher Religionsfreiheit auch rechtlich deutliche Vorteile. Das wird gern, aber jedenfalls in pluralistischen Staaten unzutreffend damit begründet, allein aus innerweltlichen Gründen der Integration und Nützlichkeit für die Gesellschaft sei speziell Religion bei ihrem äußeren Wirken zu unterstützen.

(Video) Migration und Religion: Andreas Wirsching im Gespräch mit Hélène Miard-Delacroix (Teil 3)

  1. Säkularisierung und Säkularisation

Immer wieder werden „Säkularisierung“ und „Säkularisation“ leider synonym gebraucht Säkularisierung ist seit der beginnenden Neuzeit die zentrale Entwicklungslinie im Verhältnis von Religion und Gesellschaft. Gemeint ist der vielschichtige Prozess des allmählichen Bedeutungsverlustes insbesondere der organisierten Religion in allen Lebensbereichen. Anders ausgedrückt bedeutet Säkularisierung die Verweltlichung im Sinn von individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Loslösung aus speziell kirchlichen Bindungen, kurz, die Emanzipierung aus kirchlicher Vormundschaft. Darüber hinaus meint Säkularisierung auch das Streben nach innerweltlicher Erkenntnis der Wirklichkeit ohne religiöse Begründung. Besonders die katholische Kirche hat der Säkularisierung, auch im naturwissenschaftlichen Bereich, bekanntlich großen Widerstand entgegengebracht. Heute ist Religion gegen alle Widerstände in Europa weitgehend ein gesellschaftlicher Teilbereich geworden und bedeutet nur teilweise den Motivationshintergrund für die jeweiligen Aktivitäten.

Während das hier skizzierte Verständnis von Säkularisierung neutral ist im Sinn eines kulturdiagnostischen Schlüsselbegriffs, wird der anhaltende historische Prozess der Säkularisierung von traditionellen kirchlichen Kreisen als Verfallserscheinung gewertet. Man sieht nur – in Reaktion auf die Kirchen- und Religionskritik – den Abfall von der gottgegebenen Ordnung und spricht abwertend von Säkularismus. Eine solche Diesseitskultur wird gern mit einem Verfall von Sittlichkeit gleichgesetzt. Geschichtsblind hat man sogar die großen politischen Katastrophen des 20. Jh. der metaphysischen Entwurzelung angelastet, obwohl Nationalsozialismus und Kommunismus „politische Religionen“ sind. Demgegenüber wurde und wird Säkularisierung auch als Fortschrittskategorie verstanden. Dass Säkularisierung zumindest in Deutschland und vergleichbaren Ländern ein irreversibler Prozess ist, wird insbesondere angesichts der vielfältigen Erscheinungen immer neuer Religiosität unter dem Stichwort der Wiederkehr der Religion o.ä. bestritten. Die Tatsachen (Glaubensverluste, Mitgliederverluste) sprechen für Irreversibilität unter der Voraussetzung von Frieden und freiheitlicher Demokratie.

(Video) 05.04.2016 Debatte zur Laizität - Audiomitschnitt

Damit ist der Sonderaspekt der Selbstsäkularisierung der christlichen Religion angesprochen. Die Heils- und Gnadenanstalt Kirche erodiert zu einer karitativen und rituellen Dienstleistungsorganisation, letzteres für die „Schwachstellen“ des Lebens, hat etwa der Kirchensoziologe Michael Ebertz erklärt. Die Geistlichkeit flüchtet sich in Ethik, Sozialarbeit und Pastoralpsychologie. Dazu schrieb der katholische Verfassungsrechtler Josef Isensee schon 1991: „Obwohl die Kirchen bisher nahezu unangefochten ihre Stellung in der Öffentlichkeit bewahrt haben, beschränken sie sich zunehmend darauf, konsensfähige Botschaften, Appelle zu sozialer Gerechtigkeit, Entwicklungshilfe, Umweltschutz, zu erheben, indes ihr religiöses Wirken sich außerhalb der Öffentlichkeit vollzieht, Öffentlichkeit geradezu scheut, wie wenn sich Religion zu genieren hätte.“ Er schrieb weiter: „Das Kirchenvolk schrumpft von innen her.“ Wenn man gesellschaftliche Erscheinungen der christlichen Welt in weltlicher, nichtreligiöser Form fortleben sieht, spricht man von Säkularisat. So wird in der säkularen Begründung der Menschenrechte vielfach ein säkularisiertes, aber originär christliches Denken gesehen. Dabei werden aber Ursache und Wirkung verwechselt. Säkularisation liegt auf einer ganz anderen Ebene. Gemeint ist nach richtigem Begriffsverständnis der Einzelvorgang der Umwandlung (Enteignung) kirchlichen Vermögens in Vermögen weltlicher Herrschaft. Zur Reformationszeit gab es zahlreiche Säkularisationen. Meist gemeint ist speziell die große Säkularisation von 1803 in Deutschland anlässlich der Auflösung des alten Deutschen Reichs durch den sog. Reichsdeputationshauptschluss (RDHS). Das Wort „säkularisiert“ umfasst übrigens beide Bedeutungen: das Ergebnis des Säkularisierungsprozesses wie die Enteignung religiösen Vermögens.

Die umfassende deutsche Säkularisation von 1803 muss noch heute als fragwürdige historische Legitimation für Staatsleistungen an die großen Kirchen herhalten. Nachdem Kaiser und Reich 2001 das linke Rheinufer an Frankreich hatten abgeben müssen, wurden die Fürsten 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss entschädigt. Hauptsächlich wurden durch diese Verfassungsrevolution nahezu alle reichsunmittelbaren geistlichen Fürstentümer aufgehoben. Betroffen waren drei Kurfürstentümer, 19 Reichsbistümer und 44 Reichsabteien sowie 41 Reichsstädte. Ca. 10.000 km² geistlicher Herrschaften gingen als Annexion an weltliche Landesherren. Hinzu kam die Vermögens-Säkularisation als Sonderform staatlicher Enteignung, von der ca. 300 Abteien, Stifte und Klöster betroffen waren. Hauptnutznießer der S. waren Preußen, Baden, Württemberg und Bayern (fränkische und schwäbische Gebiete). Nach Abschluss aller Maßnahmen war die Zahl der ehemals über 1000 reichsunmittelbaren Territorien auf etwas über 30 Territorien reduziert. Der Untergang des „Römischen Reiches deutscher Nation“ 1806 war eine notwendige Folge des RDHS. Das hatte eine Entfeudalisierung des hohen Klerus zur Folge und war eine Basis für die innere Regeneration des deutschen Katholizismus. Umfangreiches Kirchengut wurde den Kirchen in späterer Zeit in Kombination mit staatlicher Förderung zurückgegeben Das örtliche Pfarrkirchenvermögen war den Kirchen ohnehin durch den RDHS garantiert.

(Video) ERÖFFNUNGSVORTRAG UND -GESPRÄCH - Tino Sehgal, Marianne Dobner

  1. Laizismus und Laizität

Laizismus, ein Gegenbegriff zum Klerikalismus, zielt auf weitmögliche Abdrängung der religiösen Sphäre ins Private. „Laizismus“ leitet sich aus dem französischen „laicisme“ ab und bedeutet die Trennung des gesamten öffentlichen Lebens (Staat, Gesellschaft, Recht, Kultur) von Kirche und Religion. Die laizistische Bewegung trat in den meisten katholischen Ländern auf und führte in Frankreich zum (abgesehen von den drei östlichen Departements) ziemlich konsequenten Trennungsgesetz von 1905. Das geschah nicht ohne Grund (Vorgeschichte: Syllabus errorum Pius’ IX., 1864; Unfehlbarkeitsdogma und Jurisdiktionsprimat, 1870; entwürdigendes römische Judenghetto als letztes in Europa, ebenfalls bis 1870; Dreyfus-Affäre). Der ideologische Charakter der laizistischen Gesetze wurde in Frankreich allmählich abgemildert. Man sprach nicht mehr von „laicisme“, sondern von „laicité“, der Laizität des Staats. Der Staat enthält sich der religiös-weltanschaulichen Fragen, wahrt dabei aber, ggf. wohlwollende, Unparteilichkeit gegenüber allen religiös-weltanschaulichen Richtungen. Eine so verstandene a-konfessionelle, aber nicht kirchenfeindliche Laizität unterscheidet sich nicht wesentlich von der (theoretischen) religiös-weltanschaulichen Neutralität des Staats in Deutschland, wenngleich die Akzente in Deutschland und Frankreich nach wie vor unterschiedlich sind.

Vor allem dem Wort „Laizismus“, von dem das moderatere „Laizität“ abgeleitet ist, haftet in Deutschland ein besonderer Geruch der Kirchenfeindlichkeit an. „Laizismus“ wirkt auf Konservative als Schreckgespenst und wird von ihnen als Schimpfwort benutzt. Es bedeutet, wie ausgeführt, in etwa auch rechtliche Zurückdrängung der Religion aus Staat und Gesellschaft. Diskussionsgegner, deren Sachargumente nicht gefallen, sollen von vorneherein mit diesem Kampfwort diskreditiert werden. Befürworter einer lediglich ernst genommenen religiös-weltanschaulichen Neutralität müssen damit rechnen, dass ihre konkreten Positionen als „laizistisch“ denunziert werden. Das gilt insbesondere auch dann, wenn diese Ansichten gut begründet sind. Dabei weiß jeder halbwegs Informierte, dass das GG gerade nicht laizistisch ist. Insbesondere geht auch der Vorwurf fehl, die Thesen des – seinerzeit von Kirchenleuten überaus gehässig angefeindeten — FDP-Kirchenpapiers von 1974 seien laizistisch. Der Jurist Erwin Fischer, der als konsequenterVerfechter der Trennung von Staat und Kirche bekannt war, hat Laizität vertreten, nicht Laizismus. Er war „laikal“. Mit dieser Verteidigung wurde er aber nicht gehört.

(Video) Religion, Politik und Gesellschaft in den USA - Dr. Opitz, 26.09.2005 | AusdemArchiv (041)

Die 2010 auf Bundesebene gegründete Arbeitsgemeinschaft „Laizistinnen und Laizisten in der SPD“ hat leider zunächst den Begriff Laizismus gewählt, obwohl sie die Kirchen nicht aus der Gesellschaft verdrängen will, sondern nur auf Neutralität und Abbau unberechtigter Privilegien zielt. Im Herbst 2016 hat sich die Arbeitsgemeinschaft daher in “Säkulare Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten” umbenannt. Sie vertritt nach wie vor Positionen der Laizität, wie vergleichbare Vereinigungen anderer politischer Parteien auch. Abschließend kann man empfehlen, konkrete Begründungen zu verlangen, wenn der Laizismus-Vorwurf erhoben wird, und die Positionen kritisch zu vergleichen. Die Begriffe sollten überlegt verwendet und die Ausdrücke „laizistisch“ oder „Laizismus“ vermieden werden, wenn sie (wie meist) sachlich gar nicht zutreffen.

Gerhard Czermak, 4.10.2016
Hinweis der Redaktion: Der in geringfügig anderer Form am 7. 10. 2016 im Humanistischen Pressedienst (hpd) veröffentlichte Text basiert auf mehreren Artikeln des vom Autor verfassten Lexikons Religion und Weltanschauung in Gesellschaft und Recht, 2009 (amazon Review).Der Autor ist auch Verfasser von Weltanschauung in Grundgesetz und Verfassungswirklichkeit, 2016 (zum Artikel im hpd) (jeweils Alibri) sowie des religionskritischen Bandes Problemfall Religion, Tectum 2014(zum Tectum Verlag) .

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FAQs

Was ist der Unterschied zwischen säkular und laizistisch? ›

Diese Distanzierung ist aber eine persönliche Angelegenheit. Laizität dagegen kann die allgemeingültigen Regeln verkörpern. Sie stellt eine politische Ordnung dar, Säkularisierung dagegen eine gesellschaftliche Dynamik."

Was passierte bei der Säkularisation? ›

In der Säkularisation von 1803 wurden alle Klöster aufgehoben und enteignet. Die Mönche und Nonnen mussten gehen, kostbare Ausstattungen und Bibliotheken wurden verkauft, die Gebäude neuen Nutzungen zugeführt. Auch in Schussenried hatte die Säkularisation diese Auswirkungen.

Was bedeutet säkular einfach erklärt? ›

Säkular bedeutet zunächst ganz allgemein: weltlich (im Unterschied zu geistlich), profan (im Unterschied zu sakral). Das Adjektiv zeigt Distanz zu Religion(en) und zu religiösen Deutungen und Begründungen an.

Was war der Grund für die Säkularisation? ›

Abkehr von den Geboten der Religion

Erst als die geistige Bewegung der Aufklärung Ende des 17. Jahrhunderts in Europa entstand, setzte eine „Verweltlichung“ ein, eine Abwendung von Religion und Kirche. Das aus dem Lateinischen kommende Wort „Säkularisierung“ beschreibt diesen Prozess.

Was versteht man unter Laizismus? ›

Laizismus, auch Laizität, (von altgriechisch λαϊκός laïkós, deutsch ‚der Ungeweihte, Laie', im Gegensatz zum Priester) ist ein religionsverfassungsrechtliches Modell, dem das Prinzip strenger Trennung zwischen Religion und Staat zugrunde liegt.

Was ist Sekularität? ›

Unter „Säkularität“ versteht man das Prinzip der Trennung von Religion und Staat. (Häufig wird auch der Begriff „Säkularismus“ bedeutungsgleich verwendet.) Staatliche Institutionen sollen demnach nicht durch Religionen beeinflusst werden und sollen in religiösen Fragen völlig neutral sein.

Was ist das Gegenteil von säkular? ›

Das Gegenteil von säkular ist daher nicht religiös, sondern klerikal. „Nur in einem säkularen Staat kann es Religionsfreiheit geben“ (Bettina Jarasch am 5. April 2019). Deshalb war übrigens auch die Sowjetunion kein säkularer Staat.

Welche deutschen Länder profitieren am meisten von Säkularisation? ›

Von der Mediatisierung konnten vor allem Preußen, Bayern, Württemberg und Baden profitieren.

Wie lange dauerte die Säkularisation? ›

Im Rahmen der Säkularisation in Bayern fand in den Jahren 1802 und 1803 eine Säkularisation kirchlicher Güter im Kurfürstentum Bayern statt.

Was sind säkulare Werte? ›

In der säkularen Demokratie sind nicht religiös fundierte Glaubenssätze, sondern der Wille der Wähler, das Gemeinwohl sowie bürgerliche Werte wie Freiheit, Gleichheit und Solidarität die Richtschnur des politischen Handelns.

Was ist Säkularisierung für Kinder erklärt? ›

Mit dem Begriff Säkularisierung beschreibt man im Allgemeinen eine Verweltlichung. Das Wort stammt von dem lateinischen saecularis ab, das auf Deutsch übersetzt so viel wie weltlich bedeutet. Die Säkularisierung hat also etwas damit zu tun, etwas zu verweltlichen.

Was ist Säkularisierung Geschichte? ›

Mit diesem Begriff ist die Beschlagnahmung und die ohne Genehmigung der Kirche erfolgte Nutzung kirchlichen Eigentums durch den Staat gemeint. Dafür gibt es in der Geschichte viele Beispiele. So wurden in der Französischen Revolution 1789 sämtliche Kirchengüter durch den Staat beschlagnahmt und versteigert.

Wann fand Säkularisierung statt? ›

Diese Enteignung des Kirchenbesitzes wird als Säkularisation ("Verweltlichung") bezeichnet. Am 25. Februar 1803 wurde dieses Vorgehen durch den so genannten Reichsdeputationshauptschluss gesetzlich abgesichert. Das Kurfürstentum Bayern war der große Gewinner der Säkularisation.

Wie kam es zur Trennung von Kirche und Staat? ›

Im Jahr 1905 kam es – nicht zuletzt infolge der Dreyfus-Affäre – mit dem Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat zur völligen rechtlichen Trennung von Kirche und Staat. Nachdem nach langen und hitzigen Debatten sowohl die französische Abgeordnetenkammer am 3. Juli als auch der Senat am 6.

Wann wurde die Kirche in Deutschland enteignet? ›

Als Entschädigung wurden ihnen im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 die kirchlichen Reichsstände (die geistlichen Fürstentümer) und die meisten Reichsstädte (in diesem Fall spricht man von Mediatisierung) zugeschlagen.

Ist Frankreich ein laizistischer Staat? ›

Das Ideal einer neutralen Öffentlichkeit: Die Trennung zwischen Staat und Religion in Frankreich. Seit 1905 gilt in Frankreich das Laizitäts-Gesetz. Es regelt das Verhältnis zwischen Staat und Religion, indem es beide Bereiche streng trennt.

Welches Land hat eine Staatsreligion? ›

Beispiele hierfür sind aktuell insbesondere England und Dänemark, bis 2000 auch Schweden sowie bis 2012 Norwegen. In diesen Staaten ist/war die anglikanische bzw. lutherische Kirche Teil des Staates und wurde auch vom Staat kontrolliert.

In welchen Ländern gibt es eine Staatsreligion? ›

Beispiel sind heute noch: Großbritannien (anglikanische Kirche bzw. Kirche von Schottland), Schweden (Schwedische Kirche), Griechenland (griechisch-orthodoxe Kirche), Iran (Islam) und zahlreiche andere islamische Staaten.

Was ist säkulare Ethik? ›

Mit der säkularen Ethik sind Werte wie „Mitgefühl“ und „Fürsorge“ gemeint. Als säkulare Meditation gilt das aus dem Buddhismus stammende Achtsamkeitstraining und die Modelle von Achtsamkeitsbasierter Stressreduktion (MBSR).

Ist Österreich säkular? ›

Prinzip der religiösen Neutralität: Die österreichische Rechtsordnung ist religiös neutral und identifiziert sich mit keiner bestimmten Kirche oder Religionsgesellschaft. Prinzip der Säkularität: Der österreichische Staat hat ausschließlich weltlich-irdische Aufgaben und Ziele.

Was ist Verweltlichung der Kirche? ›

Die Verweltlichung der Kirche besteht darin, dass sie den doppelten Hauptauftrag vergißt, der sie erst begründet: Menschen in sich zu rufen, damit sie errettet werden und zu ernähren, damit sie wachsen. Vergißt die Kirche diesen Auftrag, dann wird sie den Menschen gleich, die nicht Kirche sind.

Woher stammt das Wort säkular? ›

Herkunft: im 16. Jahrhundert von lateinisch saeculāris la „auf ein Säkulum/Jahrhundert bezogen“ entlehnt, spätlateinisch „weltlich (gesinnt)“

Was ist das Gegenteil von beten? ›

Falsches Beten

Das Gegenteil von Beten ist nicht Nicht-Beten, sondern die Bequemlichkeit.

Was ist das Gegenteil von alleine? ›

Gegenwörter: [1] gemeinsam, zusammen. Beispiele: [1] Bei dieser Unternehmung sind wir allein.

Ist Napoleon ein Befreier oder Besatzer? ›

Mit dem Code civil erhielten die Staaten ein einheitliches Zivilrecht . Andererseits wird Napoleon als “Besatzer” betrachtet, da er die Staaten wirtschaftlich ausbeutete und aus diesen Soldaten für weitere Eroberungskriege rekrutierte.

Was haben die Deutschen Napoleon zu verdanken? ›

Die Deutschen verdanken Napoleon außerdem die Einführung des metrischen Systems. Ende des 18. Jahrhunderts wurden in Deutschland noch unterschiedliche Maße verwendet. Es gab Elle und Zoll, aber auch Eimer und Biertonne als Maßeinheit.

Warum war Napoleon wichtig für Deutschland? ›

In Deutschland gilt Napoleon Bonaparte oft als Totengräber des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Denn durch seine Feldzüge ordnete der französische Kaiser Europas Landkarte – und die Deutschlands – neu. Gleichzeitig stabilisierte Napoleon, was die Französische Revolution wenige Jahre zuvor erschüttert hatte.

Wann wurden die Klöster aufgelöst? ›

In Deutschland wurden durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 die geistlichen Herrschaften (darunter auch die reichsunmittelbaren Abteien und Stifte) aufgelöst und alle Klöster säkularisiert.

Was versteht man unter Mediatisierung und Säkularisation? ›

Säkularisiert wurden die reichsunmittelbaren geistlichen Gebiete, aber auch die landsässigen Klöster, die nicht dem Reich unterstanden. Schon 1802 wurden die Bettelorden aufgelöst, gegen die sich der aufgeklärte Zeitgeist besonders wandte. Mediatisiert wurden Reichsstädte, weltliche Reichsgebiete und Adelsherrschaften.

Welche Folgen hatte die Französische Revolution für die katholische Kirche? ›

Säkularisation: Kirchenbesitz geht an den Staat

Klöster wurden geschlossen, die Scheidung wurde erlaubt. Die Priester wurden nun vom Staat bezahlt und sollten einen Eid auf die neue Verfassung leisten. Viele Pfarrer verweigerten das und durften nicht mehr predigen, viele suchten im Ausland Schutz.

Was ist das Gegenteil von Religion? ›

jener nach der Existenz Gottes), beim Atheismus dagegen um die Überzeugung, dass nachvollziehbare Beweise für die Existenz Gottes bislang nicht erbracht wurden oder dass Gott nicht existiert.

Welche christlichen Gruppen gibt es? ›

Kirchen innerhalb des Christentums lassen sich in fünf Hauptgruppen zusammenfassen: die römisch-katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen, die protestantischen Kirchen, die anglikanischen Kirchen und die Pfingstbewegung.

Welche Werte vermittelt Religion? ›

Häufig genannte und als christliche Werte bezeichnete Tugendbegriffe sind etwa:
  • Glaube, Liebe, Hoffnung (göttliche Tugenden)
  • Barmherzigkeit.
  • Gerechtigkeit und Recht (Psalm 33, 5 „Gott liebt die Gerechtigkeit und das Recht. “)

Was ist die Aufgabe der Kirche in der Gesellschaft? ›

Die Kirchen nehmen einen beachtlichen Teil der sozialen Aufgaben im Staat wahr: Sie unterhalten Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Altenheime, Sozial- und Pflegestationen. Die Kosten dafür werden zum Teil aus Kirchensteuermitteln aufgebracht, die durch staatliche Mittel ergänzt werden.

Was ist eine Konfession für Kinder erklärt? ›

Die katholische Kirche und die evangelische Kirche sind Konfessionen. Das bedeutet, es sind unterschiedliche Gruppen, die aber derselben Religion angehören. Sowohl katholische als auch evangelische Christen glauben an den christlichen Gott und dass Jesus sein Sohn sei.

Was ist eine Kirche für Kinder erklärt? ›

Eine Kirche ist ein Haus, in dem Christen sich treffen und Gottesdienst feiern. Kirchen haben meist einen Turm mit einem Kreuz auf der Spitze, manchmal auch einen Hahn. In dem Turm sind meist Glocken aufgehängt, die geläutet werden, um die Christen zum Gottesdienst zu rufen.

Welche Aufgaben hatte die Kirche früher? ›

Die christliche Kirche wurde zunehmend zum politischen Machtfaktor in der mittelalterlichen Ständegesellschaft, hatte etwa auch durch die Klöster und Orden starken Einfluss auf Wissenschaft und Bildung. Bischöfe (Fürstbischöfe) wurden im Deutschen Reich zu einem entscheidenden Machtfaktor etwa bei der Königswahl.

Was ist der Reichsdeputationshauptschluss? ›

Der Reichsdeputationshauptschluss, gefasst im März 1803, war die Grundlage für das letzte bedeutende Gesetz des Heiligen Römischen Reiches. In ihm (Hauptschluss = ‚Abschlussbericht') wurde festgesetzt, dass die weltlichen Fürsten für ihre linksrheinischen Gebietsverluste an Frankreich abgefunden werden sollten.

Wann war die Säkularisation in Bayern? ›

Am 25. Januar 1802 begann mit einer Kabinettsorder des Kurfürsten Maximilian IV. Joseph eine Revolution in Bayern. Auf einen Schlag wurden fast alle Klöster aufgehoben, die Säkularisation hatte begonnen.

Was ist eine säkulare Gesellschaft? ›

Wir sprechen vom „säkularen Staat“ und meinen damit: Der Staat gründet nicht auf bestimmten religiösen Überzeugungen. Er darf weder christlich, noch jüdisch, noch muslimisch, noch buddhistisch sein. Kirchen/Religionsgemeinschaften und Staat sind getrennt.

Was war ausschlaggebend für die Trennung der Kirche? ›

Ausschlaggebend für diese Spaltung war die Frage nach dem Zentrum der Christenheit, welche der lateinische Westen in Rom als dem Felsen Petri und der griechische Osten in Konstantinopel sah.

Warum wurde säkularisiert? ›

Die Aufklärung erklärte, dass die Menschen sich bei ihrem Handeln vor allem von der Vernunft leiten lassen sollten und nicht so sehr von den Gesetzen der Religion. So wurden die Bindungen an die Religion gelockert. Eine weitere Kraft in dieser Entwicklung war die um 1750 stärker werdende Geisteshaltung des Humanismus.

Warum zieht in Deutschland der Staat die Kirchensteuer ein? ›

Mit dem Ziel, zu einer Selbstfinanzierung der Kirchen und dementsprechend zu einer stärkeren Entflechtung von Staat und Kirche zu kommen, wurden landesweite Kirchensteuern eingeführt, so 1887 in Württemberg, 1905/06 in Preußen (siehe oben) und 1912 im Königreich Bayern.

Was ist eine säkulare Regierung? ›

In der säkularen Demokratie sind nicht religiös fundierte Glaubenssätze, sondern der Wille der Wähler, das Gemeinwohl sowie bürgerliche Werte wie Freiheit, Gleichheit und Solidarität die Richtschnur des politischen Handelns.

Woher kommt das Wort säkular? ›

Herkunft: im 16. Jahrhundert von lateinisch saeculāris la „auf ein Säkulum/Jahrhundert bezogen“ entlehnt, spätlateinisch „weltlich (gesinnt)“

Ist die Schweiz Laizistisch? ›

Laizität/Säkularismus in der Schweiz

Die Verfassung besagt: "Niemand darf gezwungen werden, einer Religionsgemeinschaft beizutreten oder anzugehören, eine religiöse Handlung vorzunehmen oder religiösem Unterricht zu folgen". Seit 1848 sind Kirche und Staat auf Bundesebene getrennt.

Wann begann die Säkularisation? ›

Am 25. Januar 1802 begann mit einer Kabinettsorder des Kurfürsten Maximilian IV. Joseph eine Revolution in Bayern. Auf einen Schlag wurden fast alle Klöster aufgehoben, die Säkularisation hatte begonnen.

Welche Staatsreligion hat Deutschland? ›

Bereits seit der Weimarer Verfassung gibt es in Deutschland keine Staatsreligion mehr. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes stehen in dieser Hinsicht ganz in der Tradition von Weimar.

Wann war Trennung von Staat und Kirche? ›

Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat (1905)

Im Jahr 1905 kam es – nicht zuletzt infolge der Dreyfus-Affäre – mit dem Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat zur völligen rechtlichen Trennung von Kirche und Staat.

Wie viel Moscheen gibt es in Schweiz? ›

Insgesamt gibt es in der Schweiz Schätzungen zufolge etwa 250 Moscheen und Gebetsstätten, jedoch nur vier Minarette, da nach dem Schweizer Minarettstreit (2007–2009) die Eidgenössische Volksinitiative «Gegen den Bau von Minaretten» gestartet und angenommen wurde.

Videos

1. Zeitenwende - Ist das ernst gemeint? | Prof. Dr. Christoph Meyer
(Hochschule Mittweida)
2. Von der Rolle humanistischer Reformen bei der Neuaufstellung türkischer Universitäten
(UDEchannel)
3. Hamed Abdel-Samad: Islam und der Westen | Wiener Stadtgespräch
(Arbeiterkammer Österreich)
4. Museum Online | Schloss Ritzen Saalfelden | FS1
(FS1 Freies Fernsehen Salzburg)
5. Habermas und die Religion
(Karl Rahner Akademie)
6. Fakten gegen Mythen - Meinungsbildung in Zeiten der Infodemie
(Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW))

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Author: Msgr. Refugio Daniel

Last Updated: 08/26/2023

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